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ÖAMTC-Flugrettung: Bisher 13 Nachteinsätze von Notarzthubschrauber Christophorus 2

ÖAMTC-Christophorus-Notarzthubschrauber bei Nacht auf dem Stützpunkt in Krems - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Seit 1. Jänner 2017 ist erstmals ein Notarzthubschrauber der ÖAMTC-Flugrettung rund um die Uhr einsatzbereit. Die detaillierten Wetterinformationen für die Einsätze während der Nachtstunden kommen vom UBIMET.

Niederösterreich ist das erste Bundesland, das die medizinische Versorgung durch Hubschraubereinsätze auch bei Nacht ermöglicht. Bereits 13 Nachteinsätze wurden seit Beginn des Jahres von Gneixendorf aus geflogen. Dafür wurden für die Piloten eigene Nachtsichtgeräte angeschafft und die Helikopter für den Nachtflugbetrieb adaptiert. Obwohl zunächst ausschließlich Christophorus 2 im 24-Stunden-Betrieb operiert, werden sukzessive alle Piloten und Flugretter der ÖAMTC-Flugrettung geschult und mit der entsprechenden Ausrüstung vertraut gemacht.

Michael Fassnauer, Geschäftsführer von Ubimet, Christophorus 2 Stützpunktleiter Cpt. Günter Grassinger und Cpt. Reinhard Kraxner, Geschäftsführer der Christophorus-Flugrettung - Foto: Robert Erenstein

"Rasch wechselnde Wetterbedingungen können binnen Minuten ein Abheben des Hubschraubers unmöglich machen", erklärt Cpt. Reinhard Kraxner, Geschäftsführer und Pilot der ÖAMTC-Flugrettung. "Neben der technischen Ausrüstung sind daher gerade in der Nacht zeitnahe Wetterinformationen sowie verlässliche Prognosen ein wesentlicher Bestandteil der Flugvorbereitung."

Aus diesem Grund wurde in Kooperation mit Österreichs größtem privaten Wetterdienst UBIMET ein neuartiges Informationssystem entwickelt, welches es in dieser Form in Mitteleuropa noch nicht gibt. Spezielle Analyseverfahren erlaubten es bereits auch bisher – beinahe in Echtzeit – die Wetterlage im Einsatzgebiet zu simulieren und den Piloten bereitzustellen. Für die ÖAMTC-Flugrettung kommt nun auch neueste Satelliten-Technologie zum Einsatz, die es ermöglicht, selbst bei Nacht Hochnebelfelder zu erkennen. Mit der zusätzlichen Einbindung eines genaueren Blitzortungssystems mit dreidimensionaler Erfassung von Blitzentladungen und der Registrierung auch schwacher elektrischer Entladungen in den Wolken sind zudem noch detailliertere und umfassendere Blitzinformationen verfügbar.

Cpt. Reinhard Kraxner erläutert die Details des neuen Systems - Foto: Robert Erenstein

"Das WeatherCockpit ersetzt keinesfalls den Flugwetterbericht, jedoch wollen wir den Piloten durch zusätzliche Informationen ein umfassendes Bild von kritischen Wetterzonen geben und somit die Sicherheit der Einsätze erhöhen", betont UBIMET Geschäftsführer Dr. Michael Fassnauer. Spezielle von UBIMET entwickelte Analyseverfahren wurden für den ÖAMTC adaptiert. Die Wetterapplikation von UBIMET wurde ursprünglich für die Formel 1 entwickelt und wird bereits von mehreren Flughäfen im In- und Ausland, wie beispielsweise Frankfurt, genutzt. "Mit dem WeatherCockpit können unsere Piloten bei Bedarf auch unterwegs via Tablet rasch auf die aktuellsten Wetterdaten zugreifen. Dies ist vor allem wichtig, wenn der Hubschrauber zwischen mehreren Einsätzen nicht zum Stützpunkt zurückkehren kann", hält Kraxner abschließend fest.

Die ÖAMTC-Flugrettung
In der Notfallrettung zählt jede Minute. Mit ihren Notarzthubschaubern steht die ÖAMTC-Flugrettung an 365 Tagen im Jahr als vielseitiger und effizienter Bestandteil des Gesundheitssystems für die Österreichische Bevölkerung im Einsatz. Ganz gleich ob Herzinfarkt, Schlaganfall, Verkehrsunfall oder Frühgeburt – die 16 Notarzthubschrauber der ÖAMTC-Flugrettung bringen modernste Medizin und hochqualifizierte Notärzte und Flugretter direkt zum Patienten. Sie erreichen Menschen im gebirgigen Gelände genau so wie in dicht besiedelten Regionen, um Patienten rasch und schonend in ein geeignetes Krankenhaus zu fliegen.

Derzeit ist in Krems das Flaggschiff der ÖAMTC-Flugrettung, der bislang einzige H135 T3, stationiert - Foto: Robert Erenstein

Über UBIMET
UBIMET ist ein führender privater Anbieter meteorologischer Prognosesysteme, Auskünfte und Unwetterwarnungen. Das internationale Unternehmen mit Sitz in Wien und Niederlassungen in Karlsruhe, Melbourne, München, New York und Zürich beschäftigt 250 MitarbeiterInnen aus 25 Ländern. UBIMET bietet qualitativ hochwertige meteorologische Daten, Vorhersagen und Warnungen, die es wetterabhängigen Branchen weltweit erlauben Sicherheit und Effizienz zu erhöhen.

Kunden aus Branchen wie Luftfahrt und Schienenfahrzeugindustrie, Energie, Versicherungen, Medien und die Organisatoren von Veranstaltung vertrauen auf die Expertise und zuverlässigen Lösungen von UBIMET. Bereits seit 2014 liefert UBIMET das Wetter für die Formel 1.

Das Unternehmen wurde 2004 als Start-Up von Dr. Michael Fassnauer und Mag. Manfred Spatzierer gegründet. Die beiden Gründer mit einer Leidenschaft für die Meteorologie sind noch immer die treibende Kraft hinter dem Unternehmen. Seit 2012 ist Red Bull strategischer Partner.

(red / CFV)