Reportagen

Föhrenwald in Flammen - Flugpolizei als fliegende Feuerwehr

H135 P3 der Flugpolizei beim Start, im Hintergrund ist die mobile Tankstelle des Flugdienstes der niederösterreichischen Feuerwehr zu sehen - alle Aufnahmen: Austrian Wings Media Crew

Die anhaltende Hitze hat in ganz Österreich zu mehreren Waldbränden geführt. Zwischen Samstag und Montag hatte die Flugpolizei als fliegende Feuerwehr allein im südöstlichen Niederösterreich alle Hände voll zu tun.

Samstagvormittag brach in einem Föhrenwald im Bezirk Neunkirchen ein Brand aus, nahe jener Stelle, an der die Flammen bereits im vergangenen Jahr gewütet hatten - wir berichteten. Neben rund 30 Feuerwehren standen auch die Flugpolizei sowie speziell geschulte Kameraden des Landesfeuerwehrverbandes Niederösterreich - der so genannte Flugdienst - im Einsatz und kämpften stundenlang gegen die Flammen. Nachdem Sonntagmittag zunächst "Brand aus" gemeldet werden konnte, brach das Feuer am Montagnachmittag erneut aus. Wieder rückten Dutzende Feuerwehrleute aus der Region zum Einsatzort aus, außerdem wurde die Flugpolizei angefordert.

Drei Hubschrauber alarmiert
Zunächst stand ein H135 P3 im Einsatz, bald wurde jedoch aufgrund der Intensität der Flammen eine zweite Maschine angefordert. Bei mehr als 30 Grad Hitze flogen die Piloten mehrere Stunden lang unzählige Löschrotationen. Der Flugdienst des niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes hatte beim nahe gelegenen Wasserbehälter Neusiedl am Steinfeld einen mobilen Löschwassertank aufgebaut, aus dem die Piloten das Wasser aufnehmen konnten.

Der Tank befand sich auf einer Wiese, die von Stromleitungen umgeben war, was höchste Konzentration und fliegerische Präzision von den erfahrenen Luftfahrzeugführern der Flugpolizei erforderte.

Am frühen Abend zog die Einsatzleitung außerdem als dritten Polizeihubschrauber eine so genannte FLIR-Maschine hinzu. Die Besatzung dieses Helikopters suchte mittels Wärmebildkamera aus der Luft nach versteckten Glutnestern.

Perfekte Zusammenarbeit mit der Feuerwehr
Großeinsätze bei Waldbränden erfordern stets Teamwork. Die Flugpolizei und die niederösterreichische Feuerwehr kooperieren seit Jahren eng. So verfügen die Florianis über einen eigenen "Flugdienst", dessen Mitarbeiter speziell für den Einsatz von Löschhelikoptern des Bundesheeres und der Exekutive geschult sind. Seit dem Jahr 2016 steht in Tulln zusätzlich eine mobile Tankstelle für 5.000 Liter Flugbenzin (Kerosin) zur Verfügung, die auch in den vergangenen Tagen im Föhrenwald zum Einsatz kam.

Nahtlos zum nächsten Einsatz
Vom Föhrenwald im Bezirk Neunkirchen ging es für die fliegenden Feuerwehrleute der Exekutive nahtlos zum nächsten Einsatz. In Trautmannsdorf an der Leitha (NÖ) war ebenfalls ein Waldbrand ausgebrochen, bei dem die Feuerwehrleute am Boden aus Unterstützung aus der Luft angewiesen waren.

Fotoimpressionen:

Betankung eines Polizeihelikopters durch Mitglieder des Feuerwehr Flugdienstes
Flight Operator des Flugpolizei und ein Mitglied des Feuerwehr Flugdienstes befestigen einen Löschwasserbehälter unter einem H135. Der Pilot hält die Maschine dafür zentimetergenau im Schwebeflug.
Die FLIR-Maschine verfügt über eine Wärmebildkamera, mit der Glutnester aus der Luft frühzeitig entdeckt werden können.
Kurze Verschnaufpause für die Helikoptercrews.

(red)