Reportagen

aktualisiert

Großbrand: Flugpolizei und Bundesheer als fliegende Feuerwehr im Einsatz

Alle Aufnahmen: Austrian Wings Media Crew

Ein Waldbrand im niederösterreichischen Bezirk Neunkirchen hielt die Einsatzkräfte gestern bis in die Nachstunden in Atem. An den Löscharbeiten beteiligt waren auch insgesamt vier Helikopter. Der Einsatz dauert weiter an.

Am Dienstagnachmittag wurde im Bezirk Neunkirchen Großalarm ausgelöst. Nahe St. Egyden am Steinfeld waren 30 Hektar Föhrenwald aus vorerst noch ungeklärter Ursache in Brand geraten. Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr rückten mit einem Großaufgebot aus. Knapp 30 Wehren mit 50 Fahrzeugen und 300 Mann standen bis in die Nachtstunden im Einsatz.

Die Feuerfront war bis zu einem Kilometer lang und 500 Meter breit. Starke Winde fachten die Flammen zudem immer wieder an, wie das niederösterreichische Landesfeuerwehrkommando mitteilte.

Um die Einsatzkräfte am Boden zu unterstützen, wurden daher Flugpolizei sowie Bundesheer alarmiert.

"Wir unterstützten die Löscharbeiten mit einer Ecureuil und zwei H135", schildert Flugpolizei-Chef Werner Senn, studierter Jurist und selbst aktiver Einsatzpilot gegenüber "Austrian Wings".

Zum Einsatz kamen die  AS-350 B1 (H125) mit der Kennung OE-BXM sowie die beiden erst vor wenigen Monaten in Dienst gestellten H135 P3 mit den Kennungen OE-BXP und OE-BXR. Die drei Hubschrauber waren mit rund 500 Liter fassenden Löschwasserbehältern unter dem Rumpf ausgestattet.

Obwohl die Flammen bis in die Abendstunden im Wesentlichen erstickt waren, hielten rund 40 Feuerwehrmänner über Nacht Brandwache. Zur aktuellen Stunde befinden sich zwei als Löschflugzeuge konfigurierte Pilatus PC-6 Porter des Bundesheeres vor Ort im Einsatz und benetzen die Randbereiche des Areals mit Wasser. Seitens der Feuerwehr heißt es, dass man Sorge habe, dass das Feuer wieder aufflammen und sich in Richtung einer nahen Wohnsiedlung bewegen könnte.

Auch heute Vormittag unterstützte die Flugpolizei mit einem H135 sowie einem AS-350 B1 (H125) Ecureuil die Löscharbeiten aus der Luft - ab 10:30 Uhr wurden die Helikopter der Exekutive dann von zwei Pilatus Porter (siehe oben) des Heeres unterstützt.

"Das Aufnehmen des Löschwasser erfordert höchste Konzentration. Der Pilot beobachtet dabei über einen Außenspiegel den Füllstand des Löschwasserbehälters."
Werner Senn gegenüber "Austrian Wings"

Ehe ein Pilot der Flugpolizei derartige Einsätze fliegen darf, liegen "mindestens drei bis vier Jahres hartes Training und viele andere Einsätze hinter ihm", betont der Flugpolizei-Chef das hohe Ausbildungsniveau der fliegenden Ordnungshüter.

Das Bundesheer rückte mit einem Sikorsky S-70 Blackhawk an, der mit einem 3.000 Liter Wasser fassenden Löschbehälter ausgerüstet war.  Über mehrere Stunden hinweg flogen die vier Helikopter im Rotationsprinzip die verschiedenen Brandherde auf dem unübersichtlichen Waldareal an.

Feuerwehr warnt vor Waldbränden
In weiten Teilen Niederösterreichs herrscht derzeit eine akute Waldbrandgefahr, warnt die Feuerwehr. Sie mahnt daher alle Ausflügler, keine Zigaretten wegzuwerfen und kein Lagerfeuer zu entfachen. "Schon der kleinste Funke kann eine Katastrophe auslösen", so ein Feuerwehr-Sprecher.

Fotoimpressionen:

 

Black Hawk des Bundesheeres
3.000 Liter Löschwasser fasst der Wasserbehälter des Black Hawk
Pilot des Black Hawk im Gespräch mit einem Kameraden vom Flugdienst der Feuerwehr
300 Feuerwehrleute standen am Boden im Einsatz
500 Liter Löschmittel kann der H135 pro Anflug abwerfen
Die Wasseraufnahme erfolgte aus einem Teich am Gelände
Von den Piloten wurde auch aufgrund des starken Windes höchste fliegerische Präzision abverlangt
Vom Boden aus wurden die Piloten von einem Flight Operator eingewiesen
Teamwork! Auf die Profis der Flugpolizei können sich die Österreicher stets verlassen
Wasser marsch!

(red)