Österreich

EL AL - Israel Airlines hält Wien-Verbindung aufrecht

EL AL Maschine auf dem Flughafen Wien, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Während beispielsweise AUA, SWISS und Lufthansa ihre Flüge von und nach Tel Aviv aufgrund des seit gestern andauernden radikal-islamischen Terrors gegen Israel vorübergehend eingestellt haben, hält der israelische Flagcarrier als Lebensader der einzigen modernen Demokratie im Nahen Osten die Verbindung nach Österreich aufrecht. Sein Sicherheitskonzept ist hocheffizient.

Aktuell befindet sich eine Boeing 737-800 der EL AL auf dem Weg von Tel Aviv nach Wien. Die Maschine mit der Flugnummer LY 361 wird in rund 40 Minuten auf dem Flughafen Wien Schwechat erwartet. Der Abflug ist für 10:55 Uhr geplant.

EL AL wird heute auch einen zweiten Flug ins Heilige Land durchführen. Flug LY 363, ebenfalls eine Boeing 737-800, soll um 20:55 Uhr in Wien landen und um 22:15 Uhr wieder nach Tel Aviv abheben.

AUA und Wizz Air haben ihre für heute geplanten Verbindungen gestrichen, Ryanair dagegen hält an den Tel Aviv Fügen fest.

EL AL mit hohem Sicherheitsniveau
Der israelische Fluggesellschaft EL AL verfügt über ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept, wie wir in unserer Reportage unter "Masel tov, El Al! Der fliegende Davidstern feiert seinen 65. Geburtstag" ausführlich berichtet haben. So ist die Cockpittüre schwer gepanzert und als Schleusensystem ausgelegt Außerdem werden EL AL Flüge von bewaffnetem israelischen Sicherheitspersonal begleitet. Zusätzlich betreibt EL AL vor jedem Flug ein ethnisches Profiling der Passagiere, und stellt so ein größtmögliches Sicherheitsniveau sicher. Ein Bestandteil des israelischen Sicherheitskonzeptes ist das in Europa bisher nicht angewandte Profiling von Reisenden. Viele europäische Politiker, vor allem aus dem linken Spektrum, lehnen es als "diskirminierend" ab. Dem hielt der israelische Sicherheitsexperte Daniel Nisman bereits 2016 nach den radikal-islamischen Terroranschlägen in Brüssel entgegen: "Wenn es viel palästinensische Anschläge gibt, dann prüft man Palästinenser und israelische Araber strenger." Die Flugzeuge der EL AL sind weiters mit einem Raketenabwehrsystem ausgestattet.

Ethnisches Profiling integraler Bestandteil des israelischen Sicherheitskonzepts
Der israelische Sicherheitsexperte Ron Rafi unterstrich schon 2010 die Vorteile des israelischen Konzepts.

Das Geheimnis, so Ron, sei die Kombination von moderner Technik und bestens geschultem Personal, nach dem Motto: „Wir suchen nicht die Bombe sondern den Bombenleger“, denn Menschen unter Stress machten Fehler, so Ron. „Sie verhalten sich unter Stress anders. Angst und Nervosität kann man Menschen ansehen. Man muss nur wissen, wie“, sagte Rafi Ron der „Welt“.

Der Kern des israelischen Sicherheitskonzeptes sei die Befragung der Flugreisenden vor dem Einchecken. Eine von westlichen und vor allen Dingen arabischen Reisenden oft als nervig und demütigend empfundene Prozedur, doch eine äußerst wirksame. So werden Passagiere etwa nach ihrer Adresse in Israel, nach Namen und Kontaktdaten von Verwandten und/oder Freunden in Israel gefragt. Wer sich hier verdächtig macht - etwa durch unsichere Antworten - wird von weiteren Sicherheitsexperten noch ausführlicher befragt, was bis zu mehreren Stunden dauern kann.

Unmissverständliche Worte findet Rafi auch zum Thema „Unterschiedliche Behandlung verschiedener Ethnien“, das gerade innerhalb der EU aufgrund angeblicher oder tatsächlicher Diskriminierung von Passagieren als „heisses Eisen“ gilt.

Es sei „klar, dass ethnische und religiöse Kategorien eine Rolle spielen“. Auch der Terrorismusforscher Ariel Merari sagte, dass es „einfach dumm“ wäre, bei den Kontrollen nicht auf die ethnische Zugehörigkeit des Passagiers zu achten. In der „Welt“ sagte er dazu: „Sie wollen mir doch nicht ernsthaft erzählen, eine achtzigjährige Überlebende des Holocaust stelle ein potenziell ebenso großes Risiko dar wie ein junger, muslimischer Mann?“

Hier müssten die USA aber auch Europa von Israel „lernen“, so der US-Anti-Terrorexperte Leonard Cole. Die deutsche Zeitung „Welt“ zitierte ihn bereits im Jahr 2010 mit den Worten:

„Israel bleibt eine Demokratie, und am Ende müssen die arabischen Bürger diese Unannehmlichkeiten akzeptieren, denn sie dient ihrer eigenen Sicherheit. Auch wir sollten nicht alle Leute gleich behandeln, ob es sich um eine Oma im Rollstuhl oder einen jungen Muslim handelt. Das tun wir, weil wir jeden Anschein von Diskriminierung vermeiden wollen. Aber es bleibt eine Tatsache, dass zwar nicht jeder junge muslimische Mann ein potenzieller Attentäter ist, dass aber fast alle Flugzeugattentäter in letzter Zeit junge muslimische Männer waren, und nicht alte Damen aus Bayern.“

(red)