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Potentiell toxische Öldämpfe in Lufthansa-Cockpits?

Am 28. und 29. Juli kam es auf zwei Lufthansa-Flügen zu so genannten "Fume Events". Das berichtet der "Aviation Herald". In beiden Fällen wurden die wahrgenommenen Dämpfe als der "Geruch alter Socken" beschrieben, nach Ansicht von Fachleuten ein gewichtiges Indiz dafür, dass potentiell hochtoxisches Triebwerksöl in die Kabinenluft gelangt sein könnte.

Der erste Vorfall ereignete sich am 28. Juli auf dem LH 1132 von Frankfurt nach Barcelona. Der A321 mit der Kennung D-AIRE befand sich gerade im Sinkflug auf den Flughafen der spanischen Metropole, als die der "Geruch alter Socken" in Cockpit und Kabine wahrgenommen wurde und die Piloten deshalb ihre Sauerstoffmasken anlegten. Die Landung erfolgte 30 Minuten später, ohne, dass die Besatzung um Priorität gebeten oder eine Luftnotlage erklärt hätte. Für Experten ist dies unverständlich, da hierdurch Kabinencrew und Passagiere länger als unbedingt notwendig möglicherweise potentiell stark gesundheitsschädlichen Stoffen ausgesetzt gewesen sein könnten.

Der zweite Vorfall ereignete sich einen Tag später, am 29. Juli, als die Maschine den Rückflug nach Deutschland antrat kurz vor der Landung in Frankfurt. Nach dem Aussteigen der Passagiere begab sich die gesamte Besatzung in ärztliche Betreuung.

Es ist allerdings völlig unklar, ob die Lufthansa ihre Passagiere über diese Vorfälle informiert und ihnen aktiv die Möglichkeit einer medizinischen Untersuchung angeboten hat.

Öldämpfe gelten - obwohl die Airlines dies nach wie vor verleugnen - unter Fachleuten als hochtoxisch, erst kürzlich wurde eine Studie veröffentlicht, aus der nach Ansicht der Autoren zweifelsfrei hervorgeht, dass es sogar schon mindestens einen Todesfall aufgrund durch mit Triebwerksöl kontaminierter Kabinenluft gab.

(red / Titelbild: Piloten bei der Arbeit im Cockpit, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)