Reportagen

Boeing 747-400 der Atlas Air brachte Soldaten in die Slowakei

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Passagierjumbos sind selten geworden in Europa. Doch vergangene Woche besuchte eine 747-400 den Flughafen der slowakischen Hauptstadt Pressburg/Bratislava.

Die Zeit der großen Vierstrahler ist vorbei, die 747 in der Passagierversion weitgehend vom Himmel verschwunden. Auch als Frachter wird die Königin der Lüfte immer öfter durch die Boeing 777F ersetzt. In Europa fliegt lediglich die Lufthansa noch die Passagierversion des Jumbos und zwar in den Varianten 747-400 und 747-8I. Gehörte die Boeing 747 noch vor 10 bis 20 Jahren zum gewohnten Anblick auf Europas Flughäfen, so ist dieser Typ heute in Europa kaum noch anzutreffen. Da war es kein Wunder, dass in der österreichischen und slowakischen Spotterszene helle Aufregung herrschte, als die Kunde vom Besuch einer 747-400 der Atlas Air in der slowakischen Hauptstadt die Runde machte. Zunächst dachten die meisten Flugzeugfans noch an einen Frachter, doch schon bald wurde klar, dass es eine Passagiermaschine war - die mittlerweile noch seltener als Frachtjumbos sind. Hintergrund des Besuches war die aktuelle politische Lage (Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine), wodurch die Slowakei als NATO-Partner, der die NATO-Ostgrenze sichert, große strategische Bedeutung hat. Unter anderem ist auf dem Militärflughafen Sliac in der Zentralslowakei ein Patriot-Flugabwehrsystem stationiert. Militärische Flüge von und zu slowakischen Flughäfen finden daher regelmäßig statt. Doch dass dafür eine zivile 747 Passagiermaschine genutzt wird, das ist schon eine Besonderheit.

Endanflug.

Vom 4. auf den 5. Mai verlegte die Boeing 747-400 der US-amerikanischen Atlas Air, die traditionell viele Aufträge für die US-Streitkräfte durchführt zunächst von Fort Liberty (bis 2023: Fort Bragg), einem der größten Militärstützpunkte in den USA, nach Hahn in Deutschland. Dort boardeten dann mehrere hundert Angehörige des US-Militärs die Maschine, die als Kurs 5Y 319 zum Stefanik Airport der slowakischen Hauptstadt abhob. Das De-Boarding einer so großen Anzahl von Passagieren mit Bussen dauerte natürlich seine Zeit und erinnerte an die Anfänge des Jumbo-Zeitalters in den 1970er Jahren als viele Flughäfen noch nicht über die Infrastruktur für so einen Riesenvogel verfügten.  Nach gut 3 Stunden Standzeit verließ der imposante Vierstrahler den Flughafen Wieder und flog zurück nach Hahn.

Touchdown!

Die von Atlas Air für diesen Flug eingesetzte Boeing 747-400 trug das Kennzeichen N482MC und war ursprünglich für Alitalia vorgesehen. Doch der italienische Carrier übernahm den Jet nie, stattdessen ging er an die britische Virgin Atlantic. Im Jänner 2021 übernahm dann Atlas Air den Jumbo.

Weitere Fotoimpressionen

Während ihres Aufenthaltes auf dem Flughafen versorgte sich die 747 durch ihre APU selbst mit Strom.
Die Maschine wird von vier GE CF6-80C2B1F Turbinen angetrieben.
Das imposante Hauptfahrwerk.
Entladen der Fracht.
Take Off!
Dutzende Schaulustige und Planespotter waren extra wegen des Jumbos zum Flughafen gekommen.

Text & Fotos: Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info