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Iranischer Luftangriff auf Israel: AUA-Langstreckenjet musste in Athen zwischenlanden

Die OE-LPD (Bild) musste auf dem Weg von Bangkok nach Wien in Athen zwischenlanden, um nachzutanken, hier eine Archivaufnahme des betroffenen Flugzeuges - Foto: Austrian Wings Media Crew

Nicht nur der AUA-Flugplan in den Nahen Osten wird durch den Terrorangriff des Iran auf Israel durcheinander gewirbelt. Ein AUA-Langstreckenjet musste einen Umweg fliegen und deshalb zur Kraftstoffaufnahme in Athen zwischenlanden.

Die Boeing 777-200ER, OE-LPD, der Austrian Airlines war kurz nach Mitternacht als Fug OS 026 in Bangkok gestartet und sollte eigentlich um 05:35 Uhr in Wien landen. Doch weil wegen des nächtlichen Luftangriffes des Iran auf Israel unter anderem die Lufträume von Jordanien, dem Iran, dem Irak und Israel gesperrt waren, musste der Langstreckenjet einen Umweg fliegen.

Aufgrund des dadurch erhöhten Treibstoffverbrauchs wäre ein sicherer Nonstopflug bis Wien nicht mehr möglich gewesen. Deshalb entschieden sich die Piloten, eine Zwischenlandung in Athen durchzuführen. Dort erhielt die Maschine frischen Kraftstoff für den Weiterflug nach Wien. Die "Papa Delta" erreichte den Flughafen der österreichischen Hauptstadt schließlich mit einigen Stunden Verspätung am frühen Vormittag und setzte gegen 09:19 Uhr sicher auf der Piste 34 auf.

Hintergrundinformation zur Treibstoffkalkulation bei Verkehrsflugzeugen von Patrick Huber
Anders als beim PKW, wo man in der Regel einfach volltankt, ist die Treibstoffberechnung bei Verkehrsflugzeugen eine komplexe Angelegenheit. Der für einen Flug erforderliche Kraftstoffbedarf wird jedes Mal neu berechnet und setzt sich zusammen aus dem Sprit für das Rollen am Boden (Taxi Fuel), dem errechneten Bedarf für den Flug selbst (Trip Fuel), einer Reserve in Höhe von 5 Prozent des Trip Fuels (kann bei manchen Fluglinien auch höher sein), dem Treibstoff bis zu einem vorher definierten Ausweichflughafen für den Fall, dass am Zielort nicht gelandet werden kann, und einer sogenannten Final Reserve, die 30 Minuten Flugzeit in einer niedrigen Flughöhe ermöglicht. Diese Final Reserve sollte niemals angegriffen werden, denn sobald man in diesen Bereich gelangt, muss nämlich eine Luftnotlage erklärt werden.

(red)