Österreich – 13.05.2012

AUA-Flugausfälle durch Pilotenmangel erst der Anfang?

Die Streichung von mindestens 24 AUA-Flügen am Muttertagswochenende infolge von Pilotenmangel könnte erst der Auftakt zu noch viel größeren Beeinträchtigungen des Flugverkehrs gewesen sein, glaubt man Informationen aus dem Pilotencorps.

Neben zahlreichen Kurz- und Mittelstreckenverbindungen fielen etwa am Samstag auch die Langstrecken nach Dubai und Delhi aus. Mehrere hundert Passagiere waren betroffen. Hätten nicht Tyrolean-Crews "weite Teile" des AUA-Flugbetriebs aufgefangen, wäre die Situation noch viel dramatischer gewesen, heißt es aus gut informierten Kreisen.

Neben den mehr als 40 Piloten, die das Unternehmen infolge des angekündigten Betriebsüberganges auf Tyrolean bereits freiwillig verlassen haben, macht sich auch eine generell dünne Personaldecke bei den Cockpitcrews bemerkbar, wie mehrere Piloten telefonisch gegenüber Austrian Wings erklärten:

"Wir haben schon seit längerem einen Mangel an Piloten. Dieser ist unter anderem auf eine schlechte Personalplanung zurückzuführen und konnte bisher deshalb ausgeglichen werden, weil immer wieder Kollegen freiwillig an dienstfreien Tagen eingesprungen sind. Nur so konnte der Flugbetrieb trotzdem über Monate recht gut aufrecht erhalten werden."

Doch aufgrund des bevorstehenden Betriebsüberganges zu Tyrolean und den Androhungen des Managements, gegebenenfalls Leihpiloten einzusetzen, seien nun immer weniger AUA-Piloten bereit, sich "in ihrer Freizeit für die Firma und Passagiere zu opfern". Es danke ihnen ohnehin niemand aus den "oberen Etagen".

Nun werde daher auch für die Öffentlichkeit die "katastrophale Dienstplanung" der AUA sichtbar und, dass es im Sommer "entgegen den Behauptungen des Vorstandes" wohl doch zu einem "von uns Mitarbeitern befürchteten Chaos" kommen werde.

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