Österreich

AUA-Personal hält am Freitag erneut Betriebsversammlung ab

Das AUA-Personal zeigt sich kompromissbereit - Foto: Austrian Wings Media Crew
Das AUA-Personal zeigt sich trotz "Schikanen" immer noch kompromissbereit - Foto: Austrian Wings Media Crew

Im Streit um einen neuen Kollektivvertrag, beziehungsweise einen Betriebsübergang des fliegenden Personals der AUA auf die billigere Tochter Tyrolean, scheinen die Fronten weiter verhärtet zu sein. Am kommenden Freitag findet um 9 Uhr auf dem Flughafen Wien erneut eine Betriebsversammlung statt, durch die auch Beeinträchtigungen des Flugverkehrs nicht ausgeschlossen werden können.

Wie der Betriebsrat-Bord in einem internen Schreiben an die Mitarbeiter mitteilt, habe man von einer bereits eingeschalteten Anwaltskanzlei jetzt "vertiefende Informationen und Musterbriefe" zu "den folgenden wesentlichen drei Themen" erhalten:

  • Widerspruchsrecht gegen den Betriebsübergang
  • Kündigung Flugbegleiter zwischen dem 33. Und 36. Lebensjahr
  • Verfügung über Pensionskassenbeiträge nach Kündigung

Am Freitag würden zudem auch die Mitglieder des Betriebsrat Bord ihre "persönlichen Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Betriebsübergang" bekanntgeben, heißt es.

Wie Austrian Wings aus gut informierten Kreisen erfuhr, wird derzeit auch zwischen Management und Betriebsrat Boden mit harten Bandagen gekämpft: In Kürze trifft man einander zur "Klärung einiger Punkte" vor Gericht.

AUA-Pilot im Interview

Indes gab ein Erster Offizier der AUA der bekannten österreichischen Journalisten Conny Bischofberger ein Interview, das in der "Krone" erschienen ist.

Darin heißt es unter anderem wörtlich: . "Wäre ich nicht im Betriebsrat, ich hätte mich nicht getraut, dieses Interview zu geben."  Sämtliche Interview-Anfragen der "Krone" an Kollegen von ihm seien im Vorfeld abgelehnt worden.

Vor allen Dingen räumt der Pilot darin mit den über die Massenmedien kolportierten Luxusgehältern auf: "Ich verdiene netto 4.000 Euro." Die AUA-Gehälter seien im internationalen Mittelfeld angesiedelt.

Er wirft dem AUA-Vorstand auch vor, nie an einer tatsächlichen Lösung des Konflikts interessiert gewesen zu sein: "Sie können sich die Brutalität nicht vorstellen, mit der da reingefahren wird. Unsere Verhandlungsführer haben berichtet, dass ihre Gegenüber in der Endphase nur noch grinsend dagesessen sind und nebenbei Spielchen am iPad gespielt haben. Dann sind sie rausgegangen und haben erklärt: 'Das war's, danke! Der Betriebsrat ist nicht verhandlungsbereit.' Wir waren empört, da hat man uns gesagt: 'Wir sind im Krieg, da ist jedes Mittel recht! Und wenn ihr uns zitiert, dann haben wir es nicht gesagt. It's a gamble!' Aber das ist kein Spiel, dahinter stehen Menschen."

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(red)