Reportagen, Videobeiträge

SIAF 2022: Aviatisches Volksfest mit politischem Signal an Russland

Der Besuch von zwei F-22 Raptor der US-Streitkräfte am Samstag wird als Signal an Russland gewertet, dass die NATO geschlossen an der Seite ihrer osteuropäischen Mitgliedsländer und der Ukraine steht. Nach der Landung der zwei Jets erklang das Lied "Born in the USA" und die Besuchermassen applaudierten - Foto: Markus Dobrozemsky / Austrian Wings Media Crew

Zentausende Besucher strömten auch heuer wieder zum Slovak International Air Fest, das auf der Air Base Malatzka (Slowakisch Malacky / Kuchyna) stattfand. Sowohl am Boden als auch in der Luft waren zahlreiche zivile und militärische Helikopter sowie Flugzeuge zu bestaunen. Die Airshow stand aber auch ganz im Zeichen des völkerrechtswidrigen kriminellen russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.

Wie schon in den vergangenen Jahren präsentierte sich das Slovak International Air Fest (von einigen Kleinigkeiten abgesehen) perfekt organisiert. Wegweiser lotsten die Besucher von der Autobahnabfahrt bis direkt zum Veranstaltungsgelände. Polizei und Security sorgten für eine reibungslose An- und Abreise, größere Staus blieben aus.

Impressionen von der SIAF 2022 - Video: Austrian Wings Media Crew

SIAF mit weniger Einschränkungen als die Airpower
Auf der Airbase selbst ebenfalls eine Toporganisation, von der sich selbst die größte Airshow Europas, die Airpower, noch einiges abschauen könnte. Tankwagen versorgten die Besucher mit kostenlosem Trinkwasser. Zusätzlich waren über das gesamte Veranstaltungsgelände Sanitäranlagen verteilt, bei man sich erfrischen und die Hände mit Wasser und Seife waschen konnte. Ebenfalls vorhanden waren schattenspendende Großraumzelte, die kostenlos genutzt werden konnten. Und anders als bei der Airpower, die mit einer restriktiven Verbotsliste aufwartet, war es auf der SIAF nicht das geringste Problem, Sonnenschirme, Hartkühlboxen, Leiterwagen, Strandmuscheln, Liegestühle oder Funkscanner mitzunehmen. In der Slowakei sind Augenmaß und der gesunde Menschenverstand, anders als in Österreich, scheinbar noch nicht abgeschafft.

Programmtechnisch war der Samstag der interessante Tag. Anfangs zwar von einem heftigen Gewitter überschattet, klarte es kurz darauf auf und das Programm konnte beginnen. Höhepunkt war der Besuch von zwei F-22 Raptor der USAF, der als klares Signal an den Aggressorstaat Russland gewertet werden kann. Aber auch sonst waren an beiden Tagen einige "Schmankerl" im Flight Display zu bestaunen, die man so nicht mehr oft (oder gar nicht mehr) auf Airshows sehen wird: MiG 29 der Slovak Air Force, die nun der Ukraine gespendet werden, Mil Mi-24/35 Hind der tschechischen Luftwaffe oder Mil Mi-17 der Slowakei.

Ein Teil des Static Display befasste sich mit militärischer Ausrüstung, so waren Panzer, Transportfahrzeuge ebenso zu sehen wie das US-amerikanische Patriot-Flugabwehrsystem. Da die Slowakei ihre alten russischen Flugabwehrsysteme der Ukraine zur Verteidigung gegen Russland gespendet hat, stationierte die NATO das Patriot-System als Ersatz in der Slowakei.

Alles in allem war auch die SIAF 2022 eine gelungene Airshow und somit kann Austrian Wings den Besuch der SIAF 2023 - sie findet am 2. und 3. September 2023 ebenfalls in Malatzka statt - uneingeschränkt empfehlen. Funkscanner, Sonnenschirm und Liegestuhl nicht vergessen, denn was in Österreich künstlich zum Problem gemacht wird, ist in der Slowakei noch möglich!

Fotoimpressionen (nicht in chronologischer Reihenfolge)

A319 der slowakischen Regierungsflotte beim Anflug für einen Go around - Fotos: Peter Hollos / ph-otos.at
C-27 Spartan der slowakischen Luftwaffe
F-16 des Demo Teams der polnischen Luftwaffe
F-22 Raptor der USAF
Fallschirmjäger - hier ein Soldat der britischen Streitkräfte - waren ebenfalls Bestandteil der Eröffnungszeremonie
Die NATO zeigte auffällige Präsenz.
Der Samstagmorgen war von einem heftigen Gewitter überschattet, doch die SIAF-Besucher zeigten sich wetterfest.
Die MiG 29 wurden im Static sowie Flight Display gezeigt; nach dem Ende der SIAF wurden die Maschinen offiziell außer Dienst gestellt und werden nun den ukrainischen Heimatschützern übergeben.
US-Soldaten schützen den slowakischen Luftraum im Auftrag der NATO mit dem Patriot-Flugabwehrraketensystem.
Sie schützen Europa vor der Bedrohung aus Russland. Thank you, guys, it was nice to talk with you!
Die Stimmung war großartig
Si vis pacem para bellum - Willst Du den Frieden, so bereite Dich auf den Krieg vor. Während Österreich seit Jahrzehnten seine Landesverteidigung sträflich vernachlässigt und sich auf den nicht existenten "Schutz" der Lebenslüge Neutralität verlässt, sind viele osteuropäische Staaten der NATO beigetreten und setzen auf eine schlagkräftige Armee - so wie die Slowakei.
Tornado der deutschen Bundeswehr.
Mobiler Shelter - Fotos: Markus Dobrozemsky / Austrian Wings Media Crew
F-22 Raptor
Fans beim Fotoshooting mit dem Solotürk-Team der türkischen Luftwaffe.
Der NATO-Staat Slowakei ist absolut pro-westlich orientiert. Ausrüstung aus russischer Produktion wird sukzessive durch modernes westliches Gerät wie den Black Hawk ersetzt.
MiG 15-Formation aus Polen
Die deutsche Bundeswehr präsentierte einen CH-53 im Static Display
T-72 Panzer aus sowjetischer Produktion bilden - noch - das Rückgrat der slowakischen Panzerverbände.
A400M der deutschen Luftwaffe
PZL W-3 Sokol der Tschechischen Luftwaffe
Die U. S. Air Force Band aus Ramstein sorgte für gute Stimmung.
Der Kommentator des Solotürk-Teams kommentierte den Auftritt auf Englisch und auf Slowakisch.
Nicht "Major Tom" sondern "Major Murat" (Nachname leider unverständlich) saß in dieser F-16 und begeisterte das Publikum mit einem beeindruckenden Flight Display.
BO-105 der polnischen Luftwaffe. Die BO-105 gilt als Panzerjäger aus der Zeit des Kalten Krieges.
Farewell-Display der slowakischen MiG 29 ...
Ein Anblick, den es nie wieder geben wird ...
Rauchen verboten? Nicht für die MiG 29, diese Legender Luft darf das!
Jubel bei den überwiegend slowakischen Airshowbesuchern. Das slowakische Volk steht nahezu geschlossen an der Seite der von Russland überfallenen Ukraine.
F-22 Raptor der USAF - Fotos: Huber / Austrian Wings Media Crew
Für die Besucher standen ausreichend Parkplätze zur Verfügung.
KOSTENLOSES Trinkwasser (pitna voda) war auf dem ganzen Gelände aus Tankwagen erhältlich.
In Österreich, dem Land des Kontrollwahns, auf der Airpower verboten, auf dem Slovak International Air Fest kein Problem: Bollerwagen
Flugfunkscanner gehören auf Airshows einfach dazu, allein die Austrian Wings Fotografen sahen Dutzende auf der SIAF. In Österreich dagegen veranstalten "Greiftrupps" der Behörde eine regelrechte "Hetzjagd" auf Spotter mit Scannern, um sie abzustrafen.
C-27 Spartan der slowakischen Armee
Bordkanone der MiG 29
Die verbliebenen MiG 29 der slowakischen Luftwaffe waren in Sliac stationiert; derzeit wird der Platz umgebaut und modernisiert, um als Basis für die F-16 zu dienen.
Static Display
Hausverstand und Augenmaß, wodurch Sonnenschirme ebenso wie Liegestühle und Bollerwagen mitgebracht werden können, machen die SIAF zu einem beliebten Ausflugsziel für Familien.
Flying Bulls Kunstflugstaffel
LET 410 mit "Bomberbug" der Tschechischen Luftwaffe.
Für eine kostenlose Kinderbetreuung war ebenfalls gesorgt.
Nachdem die Regenschauer abgeklungen waren, kletterten die Temperaturen bei strahlend blauem Himmel auf gut 30 Grad.
Fallschirmspringerin nach der Landung.
MiG 15
Diese kleine "Prinzessin" hat gewissermaßen einen Logenplatz ...
A400M der deutschen Luftwaffe
Das Cockpit der A400M weist deutliche Ähnlichkeiten zu den zivilen Cockpits moderner Airbus-Jets auf.
Planespotting als Familienhobby ...
Rennautos lieferten sich auf der Piste ein Rennen.
Auf der Airpower verboten, auf der SIAF selbstverständlich erlaubt: Sonnenschirme
Mobile Waschplätze waren in ausreichender Zahl über das gesamte Veranstaltungsgelände verteilt.
F-16 aus Polen
PZL W-3 Sokol aus Tschechien. Diese Maschinen kommen dort auch für SAR-Missionen zum Einsatz.
C-130 Hercules der Royal Air Force
Bell 429 des slowakischen Innenministeriums
Bell 429, im Hintergrund ein Mil Mi-17
L-29 Delfin
Solotürk F-16
"Hind" der tschechischen Armee. Diese Helikopter werden demnächst durch westliche Muster ersetzt. Einen Teil ihrer "Hind"-Flotte spendete Tschechien bereits der Ukraine zur Heimatverteidigung.
P-51 Mustang
A319 der slowakischen Regierung

(red)