Österreich

Mehr als 700 Corona-Schutzimpfungen in Bundesheer-Hercules

Airchief Brigadier Gerfried Promberger, Flughafensprecher Alexander Klaus, Victoria Achatz (Impfdisposition Land Salzburg), Dr. Rainer Pusch (Impfkoordinator Land Salzburg) und Brigadier Anton Waldner, Militärkommandant von Salzburg vor der Hercules - alle Fotos: Langreiter

Zur Corona-Schutzimpfung in die legendäre Lockheed C-130 Hercules hatte das Bundesheer am Samstag eingeladen. Mehr als 700 Menschen erhielten dort den potentiell lebensrettenden Stich.

Die Corona-Lage in Österreich ist katastrophal, am schlimmsten sind die Bundesländer Salzburg und Oberösterreich betroffen. Dort stehen die Kliniken teilweise vor dem Kollaps, Triagen drohen. Die Impfquote von aktuell 65 Prozent ist viel zu niedrig, rund 90 Prozent sind laut Medizinern mindestens erforderlich, um die Pandemie erfolgreich zu meisten. Fast alle Corona-Patienten auf den Intensivstationen sind ungeimpft.

Nach Eurowings und Austrian Airlines, lud nun auch das Bundesheer zur Impfung ins Flugzeug ein. Gemeinsam mit dem Land Salzburg, dem Flughafen Salzburg und dem Roten Kreuz Salzburg wurde am Samstag ein Impftag in einer von drei aktiven Lockheed C-130 Hercules des Bundesheeres veranstaltet.

Die Lockheed Hercules ist ein viermotoriges primär militärisch genutztes Transportflugzeug, das längst zur Legende geworden ist. Einer größeren Öffentlichkeit wurde dieser Typ im Jahr 1976 durch die Operation "Donnerschlag" bekannt, als israelische Spezialkommandos mit "Hercules" von Israel nach Uganda flogen, um die Geiseln einer Flugzeugentführung zu befreien. Das Bundesheer nutzt diesen Typ unter anderem für Truppenverlegungen, für medizinische Verlegungsflüge sowie für die Evakuierung von Österreichern und EU-Bürgern aus Krisengebieten, wie beispielsweise 2011 aus Ägypten.

Mehr als 700 Stiche
"Ich fliege lieber von Hörsching (dort sind die Hercules stationiert, Anm. d. Red.) nach Salzburg, um Leute zum Impfen zu motivieren als Intensivpatienten in eine Klinik", schildert Airchief Brigadier Gefried Promberger, einer der Initiatoren, gegenüber Austrian Wings.

Exklusive Impflocation: Hercules des Bundesheeres
Das Cockpit der Maschine

Das Angebot wurde gut angenommen: Mehr als 700 Menschen holten sich ihre Impfung in der Bundesheer-Hercules ab.

Am Donnerstag, 25. November, kann man sich übrigens auf dem Flughafen Linz in einem Executive Jet der GlobeAir kostenlos gegen Corona impfen lassen - wir berichteten.

Medizinische Hardfacts
Die Corona-Schutzimpfung wirkt in mehrfacher Hinsicht. So verhindert sie (nach einer Vollimmunisierung) eine Infektion zu 50 bis 70 Prozent. Steckt sich ein Geimpfter dennoch an, so wird dank der Impfung einer schwerer Krankheitsverlauf in rund 90 Prozent aller Fälle vermieden, wie nicht nur zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, sondern auch der Umstand, dass österreichweit mehr als 70 Prozent aller Covid-Intensivpatienten ungeimpft sind. Zudem sind Geimpfte, die sich infiziert haben, weniger ansteckend und stellen daher für ihre Umgebung ein geringeres Risiko dar, als ungeimpfte Infizierte. Die Wahrscheinlichkeit schwerer Nebenwirkungen durch die Impfung ist ausgesprochen gering und steht laut einhelliger Meinung der Wissenschaft in keinerlei Verhältnis zum medizinischen und gesellschaftspolitischen Nutzen.

(red)